Teilt mit den Hungrigen
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Wegbegleiter Dezember
Brich dem Hungrigen dein Brot,
und die im Elend ohne Obdach sind, führe ins Haus!
Wenn du einen nackt siehst, so kleide ihn,
und entzieh dich nicht deinem Fleisch und Blut!
Jesaja 58,7
Teilt mit den Hungrigen
Beim Thema Armut kommt den meisten Menschen nicht als erstes Deutschland in den Sinn - eine der reichsten Nationen der Welt. Und doch leben hier Millionen Menschen, die von Armut betroffen oder bedroht sind. Im Vergleich zur übrigen Bevölkerung leiden sie unter erheblichen Einschränkungen. Für die Pflege mitmenschlicher Kontakte und soziale Teilhabe bleibt selten Geld übrig.
Wenn der Prophet Jesaja vom Brot spricht, geht es ihm nicht nur um den Bauch, sondern um die Frage, wovon der Mensch lebt. Wenn er vom Haus spricht, meint er mehr als nur das Dach über dem Kopf. Brot, Haus und Kleidung beschreiben das Leben in seiner ganzen Tiefe. „Brich dem Hungrigen dein Brot“ - das ist keine Aufforderung zum Almosengeben. Wo Menschen das Brot miteinander brechen, verstehen sie sich als Tischgemeinschaft. Sie erkennen, dass einer auf den anderen angewiesen und alle miteinander verbunden sind. An Leib und Seele satt wird man nur gemeinsam. Oder gar nicht.
Die Wurzeln unseres christlichen Gottesdienstes liegen ja gerade im Brotbrechen, da wo Menschen sich in Erinnerung an Jesu letztes Mahl mit seinen Jüngern um einen Tisch versammeln. Empfangen. Miteinander teilen. Gott ist da gegenwärtig, wo geteilt wird. Der französische Schriftsteller Andre Gide sagte: „Nur was du hingibst, wird sich entwickeln, was du dir zu sichern versuchst, verkümmert.“ Darum ruft uns Jesaja dazu auf: „Richtet euch auf die Menschen aus, die hungern, und lasst sie euer Herz finden. Habt den Mut, euch mit dem, was ihr habt, in den Dienst des anderen zu stellen - und ihr werdet nicht verlieren, sondern gewinnen.