Meine Seele dürstet ...
Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott. Psalm 42,3
Sommer- Hitze – Durstzeit- Wer kennt nicht dieses Werbemotiv vor dem Hintergrund der prallen heißen Sonne, wo jemand eine kalte Flasche einer allseits bekannten Koffeinbrause mit einem Plopp öffnet und den Inhalt langsam, einer sprudelnden Quelle gleich, in ein mit Eiswürfeln gefülltes Glas einschenkt? Erfrischend, nicht wahr?
Doch wehe, es ist kein Schatten oder Kühlschrank in der Nähe. Was für eine Qual, wenn deine Kehle trocken und dein ganzer Körper und deine ganze Seele sich nach einem Schluck Wasser sehnt.
Der Durst in diesem Psalmgebet geht tiefer, es geht um mehr, ihn dürstet
…nach Gott, nach dem lebendigen Gott. Psalm 42,3
Diese Sehnsucht ist ein Schrei in der Ausweglosigkeit, inmitten von Tränen und drückenden Lasten, die einen Menschen wie Fluten überkommen. Es ist ein Schrei der Einsamkeit, Gottverlassenheit und Anfechtung, in der dein Gottvertrauen verächtlich gemacht wird. „Wo ist Dein Gott“, rufen dir Freunde, Bekannte und Verwandte zu. „Sieh dir geht es doch nicht besser, eher sogar schlechter als uns!“
Auch Jesus ging es nicht besser. In seinen dunkelsten Stunden am Kreuz kamen Schaulustige und Würdenträger vorbei und verspotteten ihn: „Andere hat er gerettet, sich selbst kann er nicht retten!“ und „Der Messias, der König von Israel möge doch jetzt vom Kreuz herabsteigen. Wenn wir dies sehen, werden wir an ihn glauben!“.
Manch einer lässt sich durch Prüfungszeiten im Leben dazu verleiten, bitter zu werden und stimmt in die Klage ein. Das Empfinden der Abwesenheit Gottes wird zu einer Entfernung von Gott.
Der Psalmist wird, wie Jesus, nicht bitter. Mit seinen „Klagen“ beschreibt er Gott ehrlich und offen seine Realität. Gleichzeitig hält er seiner Seele entgegen, was er mit Gott erlebt hat und was Gott verspricht. Gott meint es gut mit ihm, und deshalb gilt sein Beten und Loben ihm!
Er hat begriffen was Paulus in 2 Kor 12,19 begriffen hat, als Gott ihm deutlich machte „Lass Dir an meiner Gnade genug sein“!
Sich auf Gottes Worte in der Bibel zu verlassen, ist wie lebendiges Wasser, welches Jesus uns anbietet, um den inneren Durst unserer Seele zu stillen. Seine Worte führen immer zurück in die Nähe Gottes.
Am Ende seines Gebets, hat sich seine Perspektive verändert. Er ist ermutigt und ist sich der Nähe seines Gottes gewiss denn er weiß - ein tiefes Tal ist nur eine Momentaufnahme des Lebens. Nach jeder Durststrecke im Glaubensleben kommen auch Zeiten der Freude und des Lobens.
Deshalb, wenn du Jesus kennst: Bleib dran und halte durch! Erinnere dich an seine Zusagen in der Bibel. Eins ist sicher – im Bewusstsein seiner Nähe, ist auch seine Gnade nicht weit. Bessere Zeiten werden kommen. Und am Ende wird alles gut!
Wenn Gott dir jedoch unbekannt ist und deshalb noch fern – dieselbe Zusage kann auch Dir gelten! Schlag die Bibel auf! Fang am besten an die Evangelien zu lesen. Und frage ehrlich nach Jesus.
Euer Jiannis