Alles ist mir erlaubt

Alles ist mir erlaubt

Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten.

Alles ist mir erlaubt, aber nichts soll Macht haben über mich.

  1. Kor 6,12

Alles ist mir erlaubt

„Alles ist mir erlaubt." Radikaler kann man die Freiheitsbotschaft des Evangeliums nicht aussagen. Das Christentum und besonders die Kirchen stehen ja eher im Verdacht, eine Verbotsreligion zu sein. Offensichtlich ist da etwas schief gelaufen. Allerdings geht der Satz ja noch weiter, es kommt da noch ein großes „aber".

„Aber nicht alles dient zum Guten.“ Wenn die Freiheit erhalten bleiben soll und wenn die Freiheit nicht nur für mich, sondern für alle gelten soll, dann kann die Freiheit nicht grenzenlos sein. Die Freiheit soll dem Guten dienen. Dem werden wir kaum widersprechen wollen, auch wenn es im praktischen Leben nicht immer leicht ist, diesen Ratschlag umzusetzen.

Und noch an einem zweiten Punkt hält Paulus eine Selbstbeschränkung der Freiheit für angebracht: „Alles ist mir erlaubt, aber nichts soll Macht haben über mich“. Wir sind allen möglichen Mächten ausgeliefert und, wenn’s schlecht läuft, von ihnen abhängig. Das sind nicht nur die alten Bekannten Rauchen, Alkohol und Tabletten. Seit je her üben Anerkennungssucht, Geldgier, Sexbesessenheit und Vergnügen Macht über den Menschen aus. Alle diese Mächte machen nicht nur krank, sondern rauben dem Menschen die Freiheit.

Es gibt die Freiheit, die sagt: „Niemand sagt mir, was ich zu tun habe.“ Das ist die Freiheit von etwas. Aber es gibt auch eine andere Art von Freiheit, die Freiheit zu etwas. Das ist die Freiheit, die mir gestattet, das Leben zu führen, zu dem ich geschaffen wurde und das ich mir auch von tiefsten Herzen wünsche.

Das ist die Freiheit, zu der Christus uns befreit hat.

Euer Gottfried