Öffne Deinen Mund - Wegbegleiter
Öffne deinen Mund für den Stummen, für das Recht aller Schwachen! Sprüche 31,8
Öffne deinen Mund
Öffne – In der Regel wird geöffnet, was vorher verschlossen war. Verschlossenheit hat mit Vorsicht und Schutzbedürftigkeit zu tun. Wenn ich etwas verschlossen halte, möchte ich nicht, dass jemand hinter meine Mauern schaut.
deinen – Etwas gehört mir, nicht dem anderen. Ich allein habe Macht und Gewalt darüber. Es liegt in meinem Verantwortungsbereich, das was mir gehört zu nutzen.
Mund – Ein Machtvolles Werkzeug - Jak 3,10 Aus demselben Mund kommen Segen und Fluch heraus. Aber so sollte es gerade nicht sein, liebe Geschwister.
Öffne Deinen Mund, ist eine Aufforderung seine eigene Schutzbedürftigkeit aufzugeben und mutig zu sprechen. Das ist ein großer Unterschied zu manchem anonymen Schreiben in den sozialen Medien. Wer spricht zeigt Gesicht, und hat ein Gegenüber und will laut, hörbar und konkret etwas ansprechen.
für den Stummen! Dieses Reden hat ein Objekt, oder besser gesagt einen zum Objekt degradierten Menschen, welcher nicht (mehr) in der Lage ist für sich zu sprechen - sei es physisch, oder psychisch. Deshalb fordert Gott seine Nachfolger auf, für diese Menschen zum Fürsprecher zu werden. Welcher deiner Nächsten ist konkret ein Stummer, der deinen Mund benötigt?
für das Recht aller Schwachen – Sich für schwache Menschen einsetzen bedeutet, sich auch für ihre Rechte einzusetzen. Schwach sein bedeutet, nicht mehr in der Lage zu sein, sich um sein Recht zu sorgen. In den Augen von Menschen mögen solche Menschen Entrechtete sein. In Gottes Augen sind sie es nicht. Deshalb ruft Gott dich auf, für die zu sprechen, die nicht für ihr Recht eintreten können. Solche Menschen darfst du nicht weiter ihrer Hilflosigkeit und sich selbst überlassen. Spr. 31,9 ergänzt weiter: Richte gerecht und verschaffe dem Recht, der sich nicht helfen kann!
Wenn Du das nächste Mal einen deiner Nächsten als stumm und schwach erkennst, frage dich in deinem Herzen, ob dein Mund offen oder verschlossen bleibt. Soll solch ein Mensch weiter Mangel an einem Fürsprecher haben? Es kann helfen Davids Gebet um Selbsterkenntnis aus Psalm 139,23-24 zu eigen zu machen: Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz! Prüf mich und erkenne meine Gedanken! Sieh, ob ein gottloser Weg mich verführt, und leite mich auf dem ewigen Weg!
Das kann bedeuten, die eigene sichere und bequeme Beobachterrolle zu verlassen und sich auf die Ebene der Not des Nächsten herab- und einzulassen.
Wer schweigt, wo Menschen nicht mehr für sich sprechen können und deshalb Unrecht leiden, verhindert Wohltaten. In Spr 10,32 heißt es: Die Worte des Gerechten tun dir wohl!
Jesus der Gerechte verließ den Himmel und wurde Mensch wie wir. Seine Worte geben Leben. Durch sein Leben und Sterben ist er unser Fürsprecher und Anwalt im Himmel geworden. Er hat sich unserer Schwachheiten angenommen, da wir selbst nicht in der Lage dazu waren.
Mit dem Beispiel Jesu als Vorbild, und der Bibel, die reich an guten Worten und Zusagen ist, können wir selbst Fürsprecher für den Schwachen und Stummen werden, um Hoffnung und Kraft zu geben
Wo wir Gott in uns wirken lassen, schenkt er einen Perspektivwechsel. Dies kann helfen sich in die Lage der Schwachen und Entrechteten hineinzuversetzen. Mitleiden und nicht Mitleid haben zeigt dem stumm am Boden liegenden, dass er nicht sich selbst überlassen ist. Er darf sich des Mitgefühls seines Bruders oder seiner Schwester sicher sein, die ihm die helfende Hand reicht und sich schützend vor ihm stellt.
Johannis Bistolopoulos
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